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Die agile Arbeitsmethode “Design Thinking”

Die agile Arbeitsmethode “Design Thinking”

15.03.2021 – Ein neues und innovatives Produkt zu entwickeln, ist manchmal gar nicht so einfach. Design Thinking tritt genau diesem Problem entgegen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über die agile Methode wissen müssen.

Die Grundlagen von Design Thinking

Mit der groben Idee am Anfang begeben Sie sich mittels Design Thinking auf eine unbekannte Reise und entwickeln nach und nach ein Produkt oder eine Lösung. Das kreative Potential der Beteiligten soll voll ausgeschöpft werden, und während des Prozesses entstehen viele Ideen, die dann teilweise wieder verworfen werden.

Zentraler Bestandteil im Ablauf des Design Thinking ist das „Prototyping“. Schrittweise werden detailliertere Prototypen entwickelt und das Feedback von Kunden eingeholt. Immer und immer wieder – frei nach dem Prinzip "Fail often and early" (Mache viele Fehler, aber mach sie am Anfang). Mithilfe des fest definierten Prozesses kristallisiert sich am Ende aus dem Pool der Ideen ein Produkt heraus, das in der Regel eine eigenständige Innovation ist.

"Fail often and early" =
Mache viele Fehler, aber mach sie am Anfang

Der Prozess des Design Thinking

Phase 1: Verstehen

In der ersten Phase beschäftigt man sich ausführlich mit der Zielgruppe. Wünsche, Bedürfnisse und Ziele können dadurch verstanden werden.

Phase 2: Definieren

Die gewonnenen Kenntnisse werden aufgearbeitet: Auf welche Schwierigkeiten und Hindernisse stößt die Zielgruppe? Was sind die größten Pain Points (Punkte, an denen die Menschen verzweifeln), die das Team lösen muss? Am Ende steht eine Formulierung, die von der Zielgruppe selber stammen könnte wie z.B.: "Ich hätte gerne die Möglichkeit, ..." oder "Mich nervt es, dass man...".

Phase 3: Ideen finden

Zunächst lässt man der Kreativität freien Lauf und lässt alle Ideen einfließen, ohne jegliche Grenzen oder Einschränkungen. Das Brainstorming ist eine von zahlreichen Ideenfindungstechniken (neben z.B. Brainwrite, Worst Possible Idea oder Scamper), die dabei zum Einsatz kommen können. Hat man genug Ideen gesammelt, gilt es, die Ideen mit dem meisten Potenzial zu identifizieren, um sie anschließend weiter zu verfolgen.

Phase 4: Prototypen

Der Prototyp ist eine vereinfachte, kostengünstige Vorabversion des Produkts. An ihm lässt sich erkennen, ob eine Idee tatsächlich nützlich und hilfreich ist. Während der gesamten Phase werden Lösungen iterativ, also in sich wiederholenden Schleifen, optimiert und verfeinert. So entsteht eine ganze Reihe von Prototypen, um Erkenntnisse zu gewinnen, wie Nutzer/Kunden mit dem Produkt agieren.

Phase 5: Testen

Mit Phase 5 testet die Nutzergruppe streng die vorher erarbeiteten Prototypen. Die während der Testphase generierten Ergebnisse werden immer wieder herangezogen, um ein oder mehrere Probleme neu zu definieren und das Verständnis der Benutzer, die Nutzungsbedingungen und die Denkweise zu beleuchten und anzupassen. Die Ergebnisse führen im Regelfall wieder einen Schritt zurück und auch in dieser Phase werden Änderungen und Verfeinerungen vorgenommen, um Problemlösungen zu identifizieren und ein möglichst tiefes Verständnis des Produkts und seiner Anwender zu erlangen.

Der Mensch im Mittelpunkt
Design Thinking Teaser

Der Mensch im Mittelpunkt

Im Wesentlichen zeichnet sich Design Thinking dadurch aus, dass es iterativ und flexibel die Diskrepanz zwischen Benutzern/Kunden und Unternehmen bzw. Designern minimiert. Der Schwerpunkt liegt darauf, Ideen ins Leben zu rufen, die auf die Bedürfnisse der Menschen angepasst sind.

Als Möglichkeit des kreativen Austauschs hat sich Design Thinking als Innovationsmethode in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen gemacht. Durch die nutzerzentrierte Herangehensweise werden Kundenwünsche und -bedürfnisse mittels Design Thinking genauer identifiziert und Kaufanreize offengelegt. Die Produktentwicklung profitiert durch das Verstehen, Beobachten, die kreative Ideenfindung, Feinjustierung und das Prototyping.
 

Vor- und Nachteile von Design Thinking

Vorteile

  • Prozesse werden verkürzt
  • Es wird nutzerzentriert gehandelt
  • Sicht des Endkunden wird aktiv in den Prozess eingebunden
  • Kreatives Potential von Mitarbeitern wird voll ausgeschöpft
  • Positive Fehlerkultur wird gefördert

Nachteile

  • Es gibt keine Ergebnissicherheit bei der Produktentwicklung
  • Organisatorische Rahmenbedingungen müssen gegeben sein
  • Das Team sollte nicht größer als fünf bis acht Personen sein – der Prozess ist für größere Teams ungeeignet
  • Die Teams müssen persönlich an einem Ort interagieren können – es reicht nicht aus, mobil erreichbar zu sein und über Chats oder Mail zu kommunizieren

Lesen Sie in den folgenden Beiträgen des SIGEL Blogs über den „Design Sprint“, der auf den Prinzipien des oben beschriebenen Design Thinking basiert und wie Sie mit Scrum Schritt für Schritt ein potentiell nutzbares Produkt liefern können.