Was ist eine kreative Blockade?

Kreativität ist eine Fähigkeit, die trainiert und ausgebaut werden kann. Trotzdem kann Kreativität nicht wie ein Lichtschalter an- und ausgeknipst werden. Deshalb ist es normal, dass man sich an manchen Tagen weniger kreativ fühlt als an anderen – hier spielen viele Faktoren wie das körperliche und emotionale Wohlbefinden, Belastungen durch Stress etc. mit ein. Häufen sich jedoch die Tage, an denen Sie es nicht schaffen, Ihren kreativen Geist anzuschalten, stecken Sie vielleicht in einer kreativen Blockade.

Man spricht also von einer kreativen Blockade, wenn sich eine Person über einen längeren Zeitraum hinweg unkreativ und uninspiriert fühlt.

Tägliche Routine

Vielen Menschen fällt es schwer ihr kreatives Potenzial zu entfalten, da es in ihrer täglichen Routine oder schon in ihrer Kindheit nur wenig Zeit oder Möglichkeiten für schöpferische Tätigkeiten gab. Alle Menschen besitzen die Fähigkeit der Fantasie – diese Fantasie auch zu nutzen, liegt jedoch nicht für jeden auf der Hand. Gerade in diesen Instanzen kann es schwerfallen, auf Knopfdruck in den Kreativ-Modus abzutauchen – eine Begabung, die jedoch gerade im Berufsleben von Vorteil sein kann.

Selbstzweifel und Angst vor Ablehnung

Vielleicht sprühen Sie nur so vor Ideen – doch wenn es darum geht, diese Ihren Kollegen oder Freunden vorzustellen, fühlen Sie eine gewisse Hemmschwelle. Gerade wenn der Einfall oder das kreative Produkt – zum Beispiel ein selbst gezeichnetes Bild oder ein von Ihnen geschriebener Text – von Herzen kommt und viele Emotionen von Ihnen preisgeben könnte, sind Selbstzweifel und die Angst vor Ablehnung verständlicherweise groß. Schließlich haben Sie viel Zeit, Energie und Gefühl in Ihre Schöpfung gesteckt. Die Angst, dann auf Unverständnis, Abneigung oder gar Tadel zu stoßen, kann Sie davon abhalten, überhaupt mit einem kreativen Projekt zu beginnen – denn die Gedanken, die ungefragt in unserem Gehirn kreisen, lassen sich nur schwer abstellen.

Pessimismus durch schlechte Erfahrungen

Neue Ideen und der Wunsch nach Veränderung kommen nicht bei allen Menschen gut an. Dementsprechend häufig kommt es vor, dass man einen kreativen Vorschlag macht und Kollegen oder Führungskräften im Arbeitsumfeld, beziehungsweise Freunde und Familie im privaten Bereich den Einfall kategorisch ablehnen – nur weil der Gedanke neu ist. Passiert dies häufiger, kann es sein, dass Sie einen Hang zum Pessimismus entwickeln, wenn es ums Ausleben Ihrer Kreativität geht.

Konformismus – der Wunsch nach Zugehörigkeit

Viele Menschen möchten ein möglichst ruhiges und komfortables Leben führen. Dazu gehört meistens eine gewisse Menge an Anpassung an die Werte und Neigungen des nahen Umfelds, also von Familie, Freunden und Kollegen. Die eigene Kreativität frei und unverfroren auszuleben und dabei persönliche Gedanken und Vorstellungen mit anderen zu teilen erfordert Mut und kann anderen Menschen vor den Kopf stoßen – gerade, wenn die Einfälle etablierten Wertvorstellen oder ungeschriebenen Normen widersprechen.

#1: Intensives Nachdenken

Entgegen den gängigen Ansichten kommen kreative Gedanken den meisten Menschen nicht regelmäßig und ganz ohne Anstrengung in den Sinn geflogen. Leiden Sie unter einer kreativen Flaute, sollten Sie sich regelmäßig eine Auszeit nehmen, um nachzudenken. Bei diesen Gedanken sollte es noch gar nicht um das Lösen eines bestimmten Problems gehen, stattdessen ist es eine kurze Zeitspanne, in der Sie Ihre Gedanken ordnen und Eindrücke, die Sie über den Tag hinweg gemacht haben, verarbeiten. Sehen Sie dieses Ritual als eine tägliche Pause vor äußeren Einflüssen an. Ganz wichtig dabei ist vollständige Ruhe – legen Sie das Handy zur Seite und lassen Sie sich nicht im Hintergrund von Musik oder einer Serie berieseln. Möchten Sie dieses bewusste Denken weiterführen, können Sie Meditation ausprobieren.

#2: Ideen notieren

Gezielte Pausen, in denen Sie Ihre Gedanken baumeln lassen, können Ihnen dabei helfen, Kreativblockaden zu überkommen. Manchmal kommen die Ideen jedoch auch ganz unerwartet – im Wartezimmer beim Arzt, beim Spaziergang oder auf einer Zugfahrt. In diesem Fall ist es unglaublich ärgerlich, wenn man sich den Einfall nicht notieren kann und ihn, bis man wieder zu Hause oder im Büro am PC sitzt, vergessen hat. Deshalb ist es ratsam, jederzeit ein Notizbuch mit sich zu führen, in dem Sie Ihre Gedanken und Einfälle notieren können. Alternativ verwenden Sie dafür eine Notiz-App auf Ihrem Smartphone.

#3: Hilfsmittel nutzen

Kreativität kennt keine Grenzen! Deshalb sollten Sie sich, wenn es darum geht, Ihre kreative Blockade zu lösen, nicht stur auf ein Medium versteifen. Nutzen Sie Hilfsmittel wie Bauklötze oder Klemmbausteine, um Ihre Ideen zu visualisieren. Oder versetzen Sie sich zurück in Ihre Kindergartenzeit und packen Sie die Buntstifte aus. Selbstverständlich sind auch klassische Brainstormings auf einem Whiteboard eine gute Möglichkeit, um Ideen zu sammeln und Verbindungen zu finden – gerade wenn Sie im Team arbeiten.

#4: Übertreiben

Versuchen Sie bei Ihren kreativen Schöpfungen einen bestimmten Stil zu treffen oder vergangenen Arbeiten nachzueifern, führt dies nach einiger Zeit zu Blockaden – das kann gerade im Arbeitsleben passieren. Ist dies der Fall, versuchen Sie doch mal etwas ganz Neues: Sie sollen einen Text für eine professionell-gebildete Zielgruppe schreiben? Drehen Sie den Spieß um und übertreiben Sie maßlos, indem Sie einen geschmacklosen Text mit unzähligen Adjektiven, emotionaler Ansprache und vielen Ausrufezeichen schreiben. Malen Sie Bilder und begehen Sie gezielt Stilbrüche, indem Sie mit Farben arbeiten, die sich beißen. Das Schaffen von Kreationen, die bewusst unästhetisch sind, kann unglaublich befreiend wirken und Ihre Kreativität auf lange Sicht ankurbeln.

#5: Kreativitätstechniken nutzen

Möchten Sie gezielt daran arbeiten, Ihre Kreative Blockade zu lösen? Kreativitätstechniken helfen Ihnen dabei, Ihre Fantasie (wieder) zu entdecken. Es handelt sich hierbei um Methoden, mit denen Sie sich der Lösungsfindung zu einem bestimmten Problem, beziehungsweise der generellen Steigerung Ihrer Kreativität annehmen können. Konkrete Beispiele zu den Kreativitätstechniken finden Sie in unserem Blogartikel „Kreativität steigern – in Beruf und Freizeit“.

#6: Deadline setzen

Sie arbeiten besser, wenn Sie unter Zeitdruck stehen? Machen Sie sich diese Angewohnheit zunutze. Im Berufsleben haben Sie sicher sowieso Fristen, an die Sie sich bei der Projektbearbeitung halten müssen. Wenn Sie im privaten Bereich kreativ werden möchten, können Sie sich auch hier eine Deadline setzen, bis zu der Sie ihre Schöpfung fertigstellen möchten. Wahrscheinlich werden Sie unter Druck nicht Ihre beste Arbeit zustande bringen. Doch vielleicht holt Sie dieses abgeschlossene Projekt aus Ihrer aktuellen Krise und hilft Ihnen dabei, in den Flow zurückzufinden und Ihre kreative Blockade zu überwinden.

#7: Hilfe suchen

Auch bei kreativen Projekten gilt: Teamwork makes the dream work. Häufig fühlen sich Menschen mit ihren kreativen Blockaden einsam und denken, dass sie diese selbstständig überkommen müssen. Dabei kann der Austausch mit Menschen, denen Sie vertrauen oder die Sie für Ihre Kreativität bewundern, häufig dabei helfen, Probleme zu lösen. Sie sind sich unsicher, ob eine aktuelle Idee, die Sie hatten, wirklich gut ist? Sprechen Sie darüber! Die Meinungen und Anregungen anderer Personen werden Ihnen sicher weiterhelfen und Ihnen Anreize geben, Ihren Einfall weiterzuentwickeln.

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*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei eingeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.