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Mythos Multitasking – Was steckt dahinter?

Mythos Multitasking – Was steckt dahinter?

22.07.2024 – Eine begehrte und häufig angestrebte Fähigkeit für viele Menschen ist Multitasking. Wir gehen dem Mythos Multitasking genauer auf den Grund und beantworten dabei folgende Frage: Ist das menschliche Gehirn dazu in der Lage, gleichzeitig komplexe Aufgaben mit hoher Qualität zu bewältigen?

Was versteht man unter Multitasking?

Als Multitasking wird die Fähigkeit oder der Versuch bezeichnet, mehrere Aufgaben gleichzeitig oder in schneller Abfolge zu erledigen – und das natürlich in hoher Qualität. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Computerwelt und beschrieb die Fähigkeit eines Betriebssystems mehrere Aufgaben, sogenannte Tasks, gleichzeitig auszuführen. Mittlerweile wird der Begriff auch auf uns Menschen angewandt. Dabei gibt es einige Mythen, die sich um die Fähigkeit ranken. Zum Beispiel hört man häufig, dass Multitasking für Frauen einfacher ist als für Männer, beziehungsweise, dass Multitasking für Männer sogar unmöglich ist. Diese Behauptungen können jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden.

Um zu veranschaulichen, was man unter Multitasking versteht, helfen folgende einfache Beispiele:

  1. Sie beantworten E-Mails und führen gleichzeitig ein Telefonat.
  2. Sie erledigen PC-Arbeiten und nehmen währenddessen Ihr Mittagessen zu sich.
  3. Sie arbeiten an mehreren offenen Tasks und switchen immer wieder hin und her.

Multitasking bedeutet jedoch nicht nur, dass mehrere Tätigkeiten gleichzeitig ausgeführt werden – als Multitasking wird auch das schnelle Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Aufgaben bezeichnet. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass das menschliche Gehirn nicht in der Lage ist, komplexe Aufgaben simultan mit voller Aufmerksamkeit und Präzision zu bewältigen. Stattdessen wechselt das Gehirn zwischen den Aufgaben. Das führt zu einer scheinbaren Parallelität.

Multitasking-Gehirn: Was sagt die Forschung?
Frau arbeitet an Laptop und schreibt in Notizbuch

Multitasking-Gehirn: Was sagt die Forschung?

Ein sogenanntes Multitasking-Gehirn zu haben, wäre für viele Menschen die Lösung im täglichen Arbeitsstress, denn man spart sich Zeit, indem Aufgaben gleichzeitig erledigt werden. Doch gibt es dieses Multitasking-Gehirn überhaupt und was ist dran am Multitasking-Mythos?

Forschungsergebnisse legen nahe, dass Multitasking seine Grenzen hat und in vielen Fällen die Effizienz und Qualität der Arbeit sogar beeinträchtigen kann. Bei komplexen oder anspruchsvollen Aufgaben kann das ständige Umschalten zwischen verschiedenen Tätigkeiten zu einer Verringerung der Konzentration, zu Ablenkungen und möglicherweise zu Fehlern führen. Daraus können wir schließen, dass unser Gehirn mehrere anspruchsvolle Aufgaben nicht gleichzeitig mit derselben und vor allem einer hohen Qualität bewältigen kann. Multitasking kann möglicherweise gut für einfachere oder automatisierte Aufgaben funktionieren, wie beispielsweise das Schreiben eines Protokolls bei einem Telefonat oder einem Online-Meeting oder das Skizzieren von Aufgaben und To-dos.
 

Multitasking hat seine Grenzen: So viele Aufgaben können Sie gleichzeitig erledigen

Im Grunde genommen verfügt jeder Mensch über die Fähigkeit, mehrere Handlungen gleichzeitig auszuführen, insbesondere wenn diese Prozesse peripher ablaufen und über verschiedene Sinne wahrgenommen werden. Es ist durchaus möglich, während des Duschens laut zu singen oder beim Kochen den Kindern zu lauschen. Selbst ein schneller Blick auf das Handy, um das Wetter zu prüfen, lässt sich in der Regel parallel erledigen.

Sobald sich die Handlungen auf dasselbe Ziel konzentrieren, ist es mit etwas Training oft recht unkompliziert, sie nahezu zeitgleich auszuführen. Verschiedene Prozesse beim Autofahren, wie das Anfahren, das Stehenbleiben an einer Ampel oder das Tätigen der Schaltung sind hierfür passende Beispiele. Anfangs erscheinen diese Abläufe sehr komplex, werden jedoch nach etwas Übung und Erfahrung automatisiert ausgeübt. Schwieriger wird es für uns und unser Gehirn dann, wenn Aufgaben zu erledigen sind, bei denen wir aktiv Entscheidungen treffen oder gar Antworten finden müssen und mehrere Sinne gleichzeitig gefragt sind.

In einer schwedischen Studie konnte herausgefunden werden, dass, je komplexer eine visuelle Aufgabe ist, das Gehirn entsprechend weniger auf den Schall von Umgebungsgeräuschen reagiert. Das heißt im Klartext: Wenn Sie konzentriert an einer visuellen Aufgabe arbeiten, zum Beispiel dem Designen einer Grafik, werden Sie Umgebungsgeräusche weniger deutlich wahrnehmen oder vielleicht sogar komplett ausblenden.

Mythos Multitasking: Fünf Mythen und ihre Wahrheit
Mann schreibt an Schreibtisch in Notizbuch

Mythos Multitasking: Fünf Mythen und ihre Wahrheit

Rund um das Thema Multitasking kursieren viele Annahmen. Ein interessanter Fakt ist, dass sich über die Hälfte der Arbeitnehmer zu Multitasking gezwungen fühlen, da der Workload zu hoch ist oder es ihnen schwerfällt, ihre Zeit richtig einzuteilen, Aufgaben zu priorisieren oder produktiv zu arbeiten. Hier sind fünf interessante Multitasking-Mythen:
  1. Frauen sind multitaskingfähig, Männer nicht: Grundsätzlich ist kein Mensch multitaskingfähig. Es gibt jedoch Menschen, die besser zwischen Aufgaben hin- und herwechseln können als andere – das ist jedoch vollkommen geschlechtsunabhängig. 
  2. Multitasking steigert die Produktivität: Fakt ist, dass Multitasking oft das genaue Gegenteil bewirkt. Das Gehirn wechselt zwischen Aufgaben hin und her, was zu einer verringerten Effizienz und schneller zu Fehlern führt.
  3. Alle können effektiv Multitasking betreiben: Die Wahrheit ist, dass nicht jeder gleich gut darin ist, zwischen verschiedenen Tasks zu wechseln. Einige können besser zwischen Aufgaben wechseln, während andere sich besser auf eine einzelne Aufgabe konzentrieren können.
  4. Multitasking spart Zeit: Es mag so erscheinen, aber tatsächlich verlangsamt Multitasking oft den Fortschritt. Das Umschalten zwischen Aufgaben erfordert mentale Anpassung und kann Zeit kosten. Deshalb sollte der Fokus auf Monotasking liegen – dem Abarbeiten von Aufgaben nacheinander. 
  5. Multitasking beeinträchtigt die Qualität nicht: Die Realität ist, dass Multitasking die Qualität der Arbeit beeinträchtigen kann. Es kann zu Fehlern, mangelnder Konzentration und einer geringeren Aufmerksamkeit für wichtige Details führen.

Diese Fakten zeigen, dass Multitasking oft nicht die beste Methode ist, um Produktivität und Qualität zu steigern. Es ist effektiver, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und sie mit voller Aufmerksamkeit zu bearbeiten.
 

Warum Sie unbedingt auf Multitasking verzichten sollten

Multitasking führt nicht nur dazu, dass Aufgaben unkonzentriert erledigt werden. Es gibt auch den psychischen Effekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Verabschieden Sie sich von der Annahme, dass Menschen dazu in der Lage sind, Multitasking zu betreiben oder gar, dass Frauen in jedem Fall multitaskingfähig sein müssen. Das baut unbewusst und ungerechtfertigterweise Druck auf, dem man auf Dauer nicht standhalten kann. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Tasks sinnvoll einteilen, Ihren Monat und Ihre Woche vorstrukturieren, sodass Sie genau wissen, wann Sie welche Aufgaben zu erledigen haben und wann wichtige Abgabenfristen anstehen. Folgende Dinge können Ihnen helfen, sowohl privat als auch beruflich den Überblick zu behalten:

  1. Nutzen Sie Timer und Kalender. Das hilft Ihnen, sich einen groben Gesamtüberblick über Ihre To-dos zu verschaffen und Fristen im Auge zu behalten. 
  2. Führen Sie ein Notizbuch oder nutzen Sie Notizblöcke, dort können Sie sich über den Tag immer wieder Dinge aufschreiben, die Ihnen einfallen und so Ihren Kopf frei machen. 
  3. Es gibt verschiedene Zeitmanagement-Strategien, für die unterschiedlichsten Arbeitstypen – lesen Sie dazu unseren Blogartikel.

Multitasking-Mythen – mit SIGEL organisiert durch den Arbeitsalltag

Verzichten Sie auf Multitasking und nutzen Sie lieber Zeitmanagement-Tools, Zeitmanagement-Strategien und gängige Hilfsmittel wie Notizbücher und Kalender, um ihren Arbeitsalltag sinnvoll und effektiv zu gestalten. Achten Sie auf einen gesunden Workload und entfernen Sie sich von der Annahme, dass Sie dazu in der Lage sein sollten, Multitasking zu betreiben. Bei SIGEL finden Sie Produkte, die Ihnen helfen sich einen Überblick über Tage, Wochen, Monate und sogar das gesamte Jahr zu verschaffen. 

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum eingesetzt. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei eingeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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