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Aus Bäumen wird Papier und aus altem Papier wird neues

Aus Bäumen wird Papier und aus altem Papier wird neues

28.02.2023 – Papier ist der wichtigste Rohstoff, der bei SIGEL verarbeitet wird. Grund genug, einmal einen Blick darauf zu werfen, wo dieser Rohstoff herkommt und wie er in einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bestmöglich verwertet werden kann. Wo wachsen die Bäume, aus denen unser Papier gemacht wird? Wie funktioniert Recycling? Und wie handhabt SIGEL die wertvolle Ressource Papier

Ein Paradebeispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Nahezu jeder zweite Baum, der weltweit industriell gefällt wird, geht in die Papierproduktion. Dieser Wirtschaftszweig hat also großen Einfluss auf den Zustand unserer Wälder. Umso wichtiger, dass bei der Herstellung von Papier immer mehr auf Recycling gesetzt wird, denn das schont die Umwelt. Wir werfen einen Blick auf den Weg vom Baum zum Papier, von der Druckerei zum Konsumenten und als Altpapier wieder zurück in die Kreislaufwirtschaft.
 

Wo unser Papier wächst...

Weniger als zehn Prozent des in Deutschland hergestellten Papiers besteht aus Zellstoff von heimischen Bäumen. Deutsche Hersteller importieren mehr als 90% Rohstoff aus der ganzen Welt. Die Hälfte der Bäume, die in Deutschland zu Papier verarbeitet werden, kommen aus Skandinavien, vor allem aus Finnland und Schweden, wo sie industriell und hochtechnisiert in Wirtschaftswäldern angebaut und geerntet werden. Nach der Ernte wird das Holz gemahlen und mithilfe chemischer Verfahren zu Zellstoff verarbeitet. Dieser Zellstoff ist das Rohmaterial, aus dem Papierfabriken ihre Endprodukte herstellen.
 

… und wie es verarbeitet wird

In der Papierfabrik wird der Zellstoff, je nach gewünschtem Papier, mit Hilfsstoffen wie Wasser, Aufhellern oder Farbe gemischt. Der Brei, der dabei entsteht, wird anschließend auf ein Sieb gegossen und gleichmäßig darauf verteilt. Danach drücken Walzen das Wasser aus den Papierbahnen. Jetzt laufen die Bahnen zum Trocknen über warme Zylinder, damit das restliche Wasser verdampft. Der letzte Arbeitsschritt findet im Glättwerk statt.

Papierherstellung im Glättwerk

Das getrocknete Papier bekommt hier seine gleichmäßige, glatte Oberfläche, bevor es aufgerollt oder in verschiedene Formate geschnitten wird. Das Papier ist nun fertig für die Weiterverarbeitung in einer Druckerei und kommt als Zeitung, Katalog, Prospekt, Glückwunschkarte, Verpackung, etc. in den Handel und zum Verbraucher.

Zahlen und Fakten

Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt 227kg Papier pro Jahr, ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. Ebenfalls ganz weit vorn ist Deutschland beim Sammeln von Altpapier: über 17 Millionen Tonnen haben wir Deutsche 2019 in die Papiertonne geworfen oder zum Wertstoffhof gebracht. Beeindruckend ist die Entwicklung der Recycling-Quote: Waren 1990 noch 48% Altpapier im neuen Papier, stieg die Zahl bis 2020 auf stolze 79%, Tendenz weiter steigend. Die Idee, aus altem Papier wieder neues herzustellen, hatten Menschen schon vor langer Zeit.
 

Schon seit Jahrhunderten zu wertvoll für den Müll

Der Archäologe Flinders Petrie entdeckte bei Ausgrabungen Anfang des 20. Jahrhunderts, dass schon die alten Ägypter ihr Papyrus wiederverwerteten. Sie machten aus nicht mehr gebrauchten Schriftrollen Kartonagen, aus denen Totenmasken gefertigt wurden. Dass es Ende des 18. Jahrhunderts auch hierzulande gelang, gebrauchtes Papier zu neuem umzuarbeiten, belegt die Deutsche Chronik von Christian Schubart aus dem Jahr 1775: „Wilhelm Heinrich Sebastian Buchholz in Weimar hat diese Kunst ausgeübt, und einen alten juristischen Folianten durch Beyhülfe des Weimarischen Papiermachers Wiesers in neues Papier umgeschaffen, worauf nun die Erfurter gelehrte Zeitung gedruckt wird.“

Rohstoff aus der Tonne
Papier-Recycling

Rohstoff aus der Tonne

Heutzutage ist das Papier-Recycling eine ausgereifte Technik. Voraussetzung ist, dass genügend Altpapier zur Verfügung steht, um neues daraus zu machen. Im Sammeln von Altpapier ist Deutschland führend.

Gelesene Zeitungen, Zeitschriften, Papierverpackungen etc. werden von den Bürgern in Papiertonnen gesammelt oder zum Wertstoffhof gebracht, oder aber von Firmen in großem Stil angekauft, um sie dem Recycling zuzuführen. Danach muss erst einmal sortiert werden. Kartons werden beispielsweise ausgesondert, denn braune Fasern können nicht in weiße umgewandelt werden. Aus alten Kartons werden also neue Kartons, aber kein Druckerpapier. Nach dem Sortieren gilt es, Fremdkörper aus dem Papier zu entfernen, zum Beispiel kleine Plastikteile oder Heftklammern. Anschließend wird das übrig gebliebene Papier fein zerkleinert.
 

Je grauer, desto umweltfreundlicher

Jetzt kommt es zum „Deinking“, also zur Entfernung der Druckfarbe. Wasser kommt zum zerkleinerten Papier, bis ein Brei entsteht. Gereinigt wird der Brei mit Natron und Tensiden, um die Farbteilchen ausfiltern zu können. Danach wird der Brei mit Sauerstoff und Wasserstoffperoxid gebleicht. Je weißer das neue Papier werden soll, umso mehr Chemikalien sind nötig, die nach der Aufbereitung ins Wasser gelangen können. Insofern ist graues Recyclingpapier das umweltfreundlichste Papier. Der gereinigte und aufgehellte Papierbrei kommt schließlich zum Trocknen auf Bahnen und wird zu neuem Papier ausgerollt. Weil die Papierfasern, je öfter sie recycelt werden, immer kürzer werden, mischt man neue Holzfasern (Zellstoff) dazu, damit das neue Papier stabil genug ist und nicht reißt.
 

Was wird draus gemacht?

Recycling-Papier steckt in vielen Produkten, die wir jeden Tag verwenden: Zeitungen und Zeitschriften, Notizblöcke, Schulhefte, Kopier- und Druckerpapier, Schreibunterlagen, Verpackungen, Tragetaschen, Postkarten, Glückwunschkarten, Toilettenpapier, Taschentücher, Papierhandtücher, Küchenrollen und einiges mehr. Vielen dieser Produkte sieht man nicht an, dass sie aus Recycling-Papier hergestellt wurden, sie sind absolut gleichwertig mit denen aus neuem Papier. Insofern lohnt sich ein Griff zu Recycling-Papierprodukten wirklich für die Umwelt, ohne dass Verbraucher irgendwelche Qualitätseinbußen hinnehmen müssen. 
 

Und was hat die Umwelt davon?

Selbst wenn das Bleichen von Recycling-Papier viel Chemie verlangt, ist der Aufwand immer noch geringer als bei Papier aus Frischfasern. Auch der Verbrauch von Energie (ca. 50 % weniger) und Wasser (bis zu 60 % weniger) ist beim Recycling-Papier erheblich geringer. Am meisten spart Papier-Recycling aber Holz. Weniger intensive, industrielle Forstwirtschaft schont die Wälder und reduziert so den Verlust an Biodiversität.

Nachhaltigkeit in der SIGEL Druckerei

Die SIGEL Druckerei verarbeitet pro Jahr 11.500 Tonnen Papier. Je nach Kundenwunsch kommt auch Recycling-Papier zum Einsatz, momentan ca. 7 %. Um immer nachhaltiger zu produzieren, setzt SIGEL beim Rohstoff Papier auf zwei weitere wichtige Faktoren: Mehr als die Hälfte des eingesetzten Materials stammt aus FSC®- bzw. PEFC-zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft.

Außerdem sammelt und sortiert die SIGEL Druckerei sämtliche Makulatur und Beschnitte, also alles an Papier, was in der Produktion sonst als Abfall entsorgt werden würde. So wandern über 10% des eingesetzten Papiers fein säuberlich in sieben verschiedene Sorten getrennt zurück in die Kreislaufwirtschaft.

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum eingesetzt. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei eingeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Notizbücher in Hülle und Fülle
Der Kreislauf vom Baum zum Papier Notizbücher

Notizbücher in Hülle und Fülle

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